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Ausstoß pro Jahr
Brauerei Trunk Vierzehnheiligen (Oberfranken)
Brauerei Trunk 14-Heiligen (Oberfranken)
Der Bierhimmel auf Erden! Diesen findet man im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels, genau genommen in Bad Staffelstein, direkt hinter der weltbekannten Basilika Vierzehnheiligen, in der Brauerei Trunk. Hier wird seit 1803 Bier gebraut – echte „Nothelfer“, im das wahrsten Sinne des Wortes. Wenn die Pilger oberhalb der Wallfahrtskirche aus dem Wald kommen, stärken sich viele vor dem Besuch der Basilika gerne mal vorab mit einem echt fränkischen Seidla und einer hausgemachten Brotzeit. Auch wenn bei uns in Franken eigentlich das Motto lautet: Erst die Kirche, dann das Bier.
Alte Brauerei in neuem Glanz
1989 hat die Familie Trunk die Klosterbrauerei übernommen, 2004 umfangreich modernisiert. Seitdem erstrahlt die Brauerei in neuem Glanz. 10 fränkische Bierspezialitäten braut das Team um Braumeister Andreas Trunk – nicht nur das bekannte 14-Heiligen Nothelfer Dunkel, sondern auch neun weitere charakterstarke ober- und untergärige Biere. Für das Bier kommen bei Trunks ausschließlich regionale Zutaten in den Sud: Malze aus Kulmbach und Bamberg sowie hochwertigste Hopfensorten aus folgenden Anbaugebieten: Hersbrucker Perle von Stefan Elfinger in Au, Spalter Select aus Spalt, Tettnanger Hopfen von Hopfen Bentele Tettnang und Bio-Hopfen für Bio-Weisse Josef Amann Bad Gögging. Qualität, die man schmeckt.
Urgemütlich: Das Bräustüberl samt Biergarten
Bier wird im Bräustüberl das ganze Jahr über gezapft. Nicht nur das 14-Heiligen Nothelfer Dunkel - auch Pils, Lager, Bioweizen und je nach Jahreszeit saisonale Bierspezialitäten. Und weil diese einfach mit einer echten fränkischen, hausgemachten Brotzeit am besten schmecken, findet man auf der Brotzeitkarte eine reiche Auswahl: Hausgemachten Salzbauch, Dosenfleisch mit Bauernbrot, Senf & Gurke, Rauchfleisch oder hausgemachten Gerupften beispielsweise. Nicht zu vergessen, das legendäre hausgemachte Sauerkraut – wahlweise mit Krakauer, Leberwürsten, Bockwürsten oder Rotwürsten. Klingt lecker? Schmeckt auch so. Gibt es allerdings nur von Mitte Oktober bis Mitte März. Sollte man wissen, bevor man sich auf den Weg macht.
In der Sommerzeit ist im Biergarten Hochsaison. Hier sitzt es sich herrlich im Schatten der Kirchtürme und umrandet von hohen Bäumen. Ein echtes Muss – nicht nur für Pilger, die Frankens schönste Wallfahrtskirche aufsuchen, sondern für alle Genießer.
Braumeister Andreas Trunk im Interview – kurz und knapp
Johannes von Hier-gibts-Bier: Wie bist Du zum Brauen gekommen und wie lange braust Du schon?
Andreas Trunk:Bierbrauer wurde ich durch meinen Vater. Er hat die Brauerei 1989 gekauft. 1991 habe ich mit meiner Lehre zum Bierbrauer begonnen, war Brauer direkt bei ihm, habe aber auch in anderen Brauereien Zeit verbracht. Nun bin ich seit 26 Jahren Braumeister.
Wie viele Biersorten werden bei Euch gebraut und warum gerade diese?
Wir brauen insgesamt zehn unterschiedliche Biersorten. Fünf davon das ganze Jahr über. Die restlichen fünf zu jeder Jahreszeit bzw. den ganzen Sommer über. Es ist das naturtrübe Kellerbier – etwas ganz Spezielles.
Was macht für Dich ein richtig gutes Bier aus?
Wenn Du es ausgetrunken hast und Du hast Lust auf mehr.
Was reizt Dich am Bierbrauen? Warum liebst Du dieses Handwerk?
Mich reizt, dass das Brauen jedes Mal eine neue Aufgabe ist. Jede Ernte ist anders, jedes Bier muss immer wieder neu eingestellt werden. Warum ich das Handwerk liebe? Mit gefällt zum einen die Arbeit mit den Naturprodukten und zum anderen der Kontakt mit den Leuten. Ein Wirtshaus und seine Menschen gehören einfach zu einer Brauerei dazu.
Seit 1803 wird bei Euch gebraut. Welche Traditionen und Werte sind Dir wichtig zu erhalten, welche neuen kommen hinzu?
Gebraut wird bei uns seit 1803. Traditionen und Werte, die erhalten werden sollten? Bei uns das Bräustüberl, in dem noch immer Karten gespielt wird. Dass man einfach kommen kann – ohne zu reservieren, wie das anderswo so gut wie immer der Fall ist. Brautraditionen und Braukultur sollten wir erhalten und dürfen sie nicht weiter verweichlichen. Zudem müssen wir erhalten, dass Bier weiterhin ein Naturprodukt ist. Und ich finde, das „Menschliche“ darf nicht verlorengehen. Der persönliche Kontakt zwischen Brauer und Kundschaft.
Wo liegen für Euch aktuell die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung ist für uns – wie für alle – die Energiekrise. Momentan wird nur bestimmt „wir machen das“ und keiner weiß, wie es gehen bzw. wie er es hinbekommen soll. Man könnte auch anders vorgehen: Die Industrie sagen, was wir brauchen und sie fragen, was sie machen kann. Dann läuft es nicht so wie heute, dass man beispielsweise das Aus für den Verbrennungsmotor beschließt, aber nicht weiß, woher der Strom kommt. Herausfordernd finde ich auch, wie teilweise die Menschen miteinander umgehen. Ich würde mir wünschen, dass man mal wieder sagen darf, wenn etwas nicht passt bzw. eine Lösung nicht gepasst hat. Da sind wir aktuell schon weit weggedriftet, finde ich. Schade.
Welche Tätigkeit macht Dir in der Brauerei besonders viel Spaß?
Mit gefällt grundsätzlich alles. Aktuell bin ich Leiter vom Flaschenkeller – das mache ich natürlich auch gern.
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Wir bilden eigentlich dauerhaft Lehrlinge aus. Während der Coronazeit hat sich das eine Zeit lang geändert. Wenn sich nun wieder alles normalisiert hat, werden wir auch wieder ausbilden. Mitbringen sollte ein Lehrling ein Gefühl fürs Bier.
Zu guter Letzt: Dein Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt dazu am besten?
Mein Lieblingsbier ist das Pils – im Sommer. Im Winter der dunkle Doppelbock. Den gibt es aktuell gerade bei uns. Die Gerichte dazu? Im Winter ein paar Polnische (schön fett) und Kraut. Im Sommer esse ich zum Pils lieber einen weißen Käse oder so etwas.
Fotos: SchmelzFotodesign