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Becher Bräu
Die älteste Brauerei Bayreuths
Tradition seit Großvaters Zeiten – unter diesem Motto wird im Stadtteil Altstadt in der St.-Nikolaus-Straße seit über 230 Jahren feinstes Bier gebraut, das nicht nur für Bayreuther Kultcharakter hat. Aktuell steht Braumeister Johannes (Johnny) Hacker am Sudkessel – der Inhaber der Becher Bräu. Zusammen mit seiner Frau Cortney führt er das kleine Familienunternehmen in Oberfranken in sechster Generation. Mit viel Herzblut und jeder Menge Leidenschaft.
Traditionell gut – das Bier der Becher Bräu
Bis in die 80ger Jahre haben die Bechers ihre Bierspezialitäten noch in einem Kommunbrauhaus gebraut. Nun steht ein nagelneues, modernes Edelstahl-Glas-Sudhaus auf dem Anwesen. Dort braut Johnny Hacker nach alter Handwerkskunst und streng nach dem Bayerischen Reinheitsgebot eine Handvoll klassischer Biersorten. Ein Helles und ein Pils beispielsweise oder saisonale Biere wie das Volksfestbier und das Weihnachtsfestbier. Egal, was man trinkt – die Biere der Becher Bräu haben einen unverwechselbaren, herrlich vollmundigen Geschmack. Insbesondere das „Kräußen“, ein unfiltriertes Natur belassenes Pils. Das wird in der urgemütlichen Braugaststätte, die sich im Rückgebäude des Sudhauses befindet, nach bayerischem Anstich frisch vom Fass gezapft.
Urig – gemütlich – fränkisch: Die Brauereigaststätte Becher Bräu
Unvorstellbar, gäbe es die Brauereigaststätte Becher-Bräu nicht mehr. Für viele Bayreuther, Bayreuther Vereine und Stammtische ist der älteste Brauereigasthof der Stadt das zweite Wohnzimmer. Hier trifft man sich auf ein „Feierabend-Seidla“, kartelt in gemütlicher Runde, feiert und tanzt im Becher-Saal im ersten Stock oder lauscht dort Rock-, Jazz- und Countryklängen bzw. Kabarett- und Theateraufführungen. Wer echte Bayreuther Tradition erleben möchte, sollte hier in der Altstadt in jedem Fall Halt machen. Nicht zuletzt deshalb, weil es einfach herrlich gemütlich dort ist und man zum frisch Gezapften auch traditionelle fränkische Gerichte genießen kann. Wir sagen nur Sonntagsbraten mit hausgemachten Knödeln und selbst hergestellte Siedewürste. Diese gibt es übrigens genau vier mal im Jahr, wenn bei Hackers Schlachttag ist. Ebenso wie die Schlachtschüssel. Wer den Termin verpasst, kann die Wurst im Glas oder in der Dose das ganze Jahr über kaufen. Apropos kaufen.... natürlich findest du das Bier der Becher Bräu auch bei uns im Sortiment. Noch nicht probiert? Dann empfehlen wir zum Einstieg den Bayreuther Klassiker: Das Kräußenpils. Schönen Feierabend! Webauftritt der Brauerei: Becher Bräu
Brauer Johannes Hacker im Interview
Manuel von Hier-gibts-Bier: Wie bist Du zum Brauen gekommen und wie lange braust Du schon?
Johnny Hacker: Als Jugendlicher wollte ich entweder Koch oder Brauer lernen. Wegen der besseren Arbeitszeiten entschied ich mich für eine Brauerlehre. Mit 15 Jahren habe ich diese begonnen und stehe seitdem in Brauereien, ich bin nun 39. Meine Ausbildung habe ich bei der Brauerei „Schinner“ hier in Bayreuth abgeschlossen. Danach ging es zur Torbräu nach Augsburg und nach Kalifornien zu „Island Brewing“. 2009 habe ich schließlich die Becher Bräu von meinem Vater übernommen.
Wie viele Biersorten werden bei Euch gebraut und warum gerade diese?
Aktuell brauen wir vier Hauptsorten: Das Becher Kräußenpils, ein unfiltriertes Pils. (Mein Vater war vor über 20 Jahren der erste Brauer in Franken, der ein unfiltriertes Bier abfüllte). Das Becher Original, ein echt Bayerisch Helles. Ich werde es künftig in Becher Vollbier umbenennen. Mit diesem Begriff können die Leute hoffentlich ein wenig mehr anfangen (grinst). Das Mann´s Bräu Dunkel – das wir für die Brauerei Mann in Bayreuth brauen ebenso wie das Mann´s Bräu Hell. Mein Plan ist, in diesem Jahr noch vier weitere Biersorten sukzessive in das Sortiment aufzunehmen: Das Becher StadtBier (ich mag den Begriff Landbier nicht). Das Becher Zwickl (so nennt man in Franken unfiltrierte Biere). Das Manns Bräu Weizen (weil ich eigentlich gerne Weizen trinke) und ein Märzenbier, weil Märzenbier meiner Meinung nach eines der nächsten Trendbiere sein könnte.
Was macht für Dich ein richtig gutes Bier aus?
Eine Farbe, die einen anstrahlt. Glanz verbindet man oft mit einem filtriertem Bier, aber ich finde: Auch ein unfiltriertes Bier kann einen anstrahlen, wenn die Farbe schön intensiv ist. Auch eine schöne Schaumkrone und ein gutes Aroma machen für mich ein gutes Bier aus.
Was reizt Dich am Bierbrauen? Warum liebst Du dieses Handwerk?
Wenn man so wie ich „mit Bier“ groß geworden ist, das Brauhandwerk bereits als Kind kennenlernen durfte und selbst gern mal ein Seidla trinkt, kann man das Handwerk nur lieben. Besonders reizt mich an diesem Beruf, dass man kreativ arbeiten kann. Von Technik bis zur Herstellung - kann man unheimlich viel experimentieren und dem Bier auch einen individuellen Charakter verleihen.
Seit 1781 wird bei Euch gebraut. Welche Traditionen und Werte sind Dir wichtig zu erhalten, welche neuen kommen für Dich hinzu?
Wichtig ist mir Eigenständigkeit, also dass wir alles in einem Haus bzw. aus einer Hand produzieren. Wir sieden, lagern, filtrieren, füllen ab. Bis auf das Malzen – das tun wir nicht, denn Malzen ist für mich inzwischen ein anderer Berufszweig – sind wir im Moment komplett eigenständig. Das ist mir wichtig, weil ich selbst für das komplette Produkt verantwortlich sein will.
Wo liegen für Dich aktuell die größten Herausforderungen?
Die Größten Herausforderungen? Tradition und Moderne unter einen Hut zu bringen und das probieren wir. Vorne das moderne Sudhaus – hinten ein Brauereimuseum. So ist es bei uns. Wir haben ein uraltes Haus und versuchen trotzdem, Modernes zu integrieren. Wir möchten eine gute Mischung finden und diese auch leben. Der Kontakt zu unseren Gästen bzw. Kunden ist oftmals sehr persönlich, das hat sich über die Jahre so aufgebaut. Traditionen wie diese wird es bei uns immer geben – Neuem verwehren wir uns aber trotzdem nicht. Im Gegenteil.
Welche Tätigkeit macht Dir in der Brauerei besonders viel Spaß?
Der Feierabend (lacht).
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Ja, wir bilden aus! Ich denke ein Azubi muss aufgeschlossen sein für Neues, sich ausprobieren können bzw. dürfen. Nach der Lehre kommt es darauf an, in welcher Kategorie Brauerei er arbeiten möchte. Klein, mittel oder groß. Bei kleinen Brauereien musst du dich auch mal dreckig machen können, darfst keine Angst haben und solltest versuchen, vieles anzunehmen. Egal ob Technik oder Handwerk betrifft. Bei großen Brauereien ist es anders. Da läuft alles Computer gesteuert und solange die Technik läuft, brauchst du nichts mehr machen. Es muss quasi nur jemanden geben, der den Computer einstellt - das übernehmen meistens externe Firmen. Die eigene Persönlichkeit kannst du hier weniger einbringen.
Zu guter Letzt: Dein Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt Dir dazu am besten?
Ich trinke gerne ein Weizenbier und natürlich unser Kräußenpils. Als Franke schmeckt mir dazu am besten ein klassisch fränkisches Schäuferla.
Fotos: SchmelzFotodesign