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Ausstoß pro Jahr
Günther Bräu Burgkunstadt (Oberfranken)
Günther Bräu (Oberfranken)
Authentisch fränkisch. Das trifft nicht nur auf die herrlichen Bierspezialitäten zu, die in der Privatbrauerei gebraut werden, sondern auch auf Ihre Macher: Familie Günther. Sie ist fest im oberfränkischen Burgkundstadt verwurzelt. Was Johann und Georg Günther als Kommunbrauer 1840 begonnen haben, führt aktuell Inhaber und Braumeister Peter Günther gemeinsam mit seiner Tochter Lorenza fort. Die sechste Generation des kleinen Familienbetriebes weiß genau, wie ein gutes Bier zu schmecken hat. Schließlich ist das Brauen – wie Peter Günther selbst sagt – sein Leben und seine Leidenschaft. Mit Liebe zum Handwerk und jeder Menge Weitsicht hat er es geschafft, Tradition und Moderne im Betrieb zu vereinen. Nicht umsonst zählt Peter Günther zu den besten Brauern in Deutschland.
Privatbrauerei Günther: Vier Zutaten – zehn Biersorten
Wasser, Malz, Hopfen, Hefe – mehr als diese vier Zutaten braucht es zum Bierbrauen eigentlich nicht. Aus ihnen charakterstarke Biere mit individuellem Geschmack zu brauen, ist jedoch eine Kunst, die man beherrschen muss. Weil Peter Günther diese Tatsache täglich aufs Neue begeistert, umfasst das Sortiment inzwischen zehn Biersorten, die ganzjährig verfügbar sind. Allesamt hergestellt mit hochwertigen Zutaten aus der Region. Darauf legt man bei Günthers besonders viel wert. Nur wenn die Qualität der Zutaten stimmt, kann ein Bier am Ende herausragend schmecken. Gebraut wird in der Privatbrauerei Günther übrigens schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts im eigenen Sudhaus. Im Zuge der Expansion und Modernisierung kam 2005 ein zweites hinzu.
Günther Bräu: Die Gaststätte
Brauerei mit Bierausschank in der zugehörigen Brauereigaststätte – ist in Franken üblich und war bis vor einigen Jahren auch bei der Privatbrauerei Günther so. Heute bewirtschaftet die Familie aus Kapazitätsgründen das Gasthaus nicht mehr regelmäßig. Ausschließlich größere Gruppen können dort die Günther-Biere genießen. Und das auf Vorbestellung. Weitere Informationen: Günther Bräu
Im Interview mit Lorenza Günther, Junior Chefin und angehende Betriebswirtin der Getränkewirtschaft
Johannes von Hier-gibts-Bier: Wie seid Ihr zum Brauen gekommen und wie lange braut Ihr schon?
Lorenza Günther:Die Geschichte der Günther Bräu begann im Jahr 1840. Damals haben meine Vorfahren als Kommunbrauer im Burgkunstadter Kommunbrauhaus ihr erstes Bier gebraut. Mitte des 20. Jahrhunderts bauten wir unser erstes, eigenes Sudhaus mit Gaststätte, seit 2005 brauen wir hier im neuen Gebäude. Die Gaststätte nutzen wir noch immer – allerdings nur Gruppen und auf Vorbestellung. Auch wenn bei uns in Franken ein Wirtshaus zu einer Brauerei gehört und hier im Ort in den vergangenen Jahren zahlreiche Gaststätten verschwunden sind – uns fehlt einfach die Manpower, die Gaststätte dauerhaft zu betreiben.
Wie viele Biersorten werden bei Euch gebraut und warum gerade diese?
Aktuell brauen wir zehn Biersorten, die ganzjährig verfügbar sind. Hinzu kommen vier Saisonbiere: Drei Bockbiere und unser „Wintergold“. Zugegeben, wir haben auch noch ein Radler im Sortiment, aber so richtig als Bier zählt das ja nicht (lacht). Mein Vater ist ein leidenschaftlicher Brauer, das Brauen ist seine Berufung und sein Leben. Ihn fasziniert es, eine Bier-Vielfalt aus den vier Zutaten, aus denen ein Bier besteht, hinzubekommen. Sein Ziel ist deshalb, so gut wie jede Biersorte im Sortiment zu haben. Jede schmeckt anders, hat einen anderen Entstehungsprozess und unterschiedlichste Herausforderungen. Eine spannende Geschichte...
Was macht für Dich ein richtig gutes Bier aus?
(lacht) Wie sagt man so schön? Die „Drinkability“. Bedeutet bei uns: Ein Bier ist dann richtig gut, wenn es nicht bei einem bleibt, sondern Lust auf mehr macht. Und man viel davon trinken kann, wenn man möchte.
Was reizt Euch am Bierbrauen? Warum liebt Ihr dieses Handwerk?
Bierbrauen ist unser Leben und macht Spaß. Das hat meinen Vater auch zu einem der deutschlandweit besten Brauer gemacht. Für ihn steht die Brauerei immer an erster Stelle, sie ist sein Lebenswerk. Für mich ist es toll zu sehen, was mein Vater hier alles mit Weitsicht geschaffen hat. Er wusste beispielsweise, dass unsere Brauerei nur mit einem Neubau und vereinfachten Prozessen eine Zukunft haben kann. Dass er sich mit moderner Technik neu auf das Brauen konzentrieren kann. Und noch immer haben wir noch Luft nach oben, neue Gestaltungsspielräume. Das ist der Lohn seiner Arbeit.
Seit 1840 wird bei Euch gebraut. Welche Traditionen und Werte sind Euch wichtig zu erhalten, welche neuen kommen hinzu?
Wir sind seit jeher eine kleine private Familienbrauerei, da spielen Traditionen und Werte natürlich eine besondere Rolle. Tradition ist und bleibt die Einhaltung des Reinheitsgebotes, Wert legen wir zudem auf Qualität, Sauberkeit und Hygiene. Besondere Werte und damit auch eine Wertschätzung haben für uns die Themen Regionalität, Energiegewinnung und Nachhaltigkeit. Ich bin nun die sechste Generation in der Brauerei – wir sind in Burgkunstadt fest verwurzelt, unsere Region bietet uns beste Qualitätsprodukte direkt vor der Tür. Deshalb arbeiten wir ausschließlich mit regionalen Partnern und Dienstleistern zusammen, auch wenn die Kosten gelegentlich einmal höher sind. Bei uns hier ist es ein Geben und Nehmen. Wir möchten, dass die Menschen hier bleiben, wollen hier Arbeitsplätze sichern – schließlich leben wir auch davon. Und: Wir bekommen viel zurück. Apropos zurückbekommen. Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns ebenfalls sehr am Herzen. Auch wenn wir nur ein kleiner Betrieb sind, wir können einen Beitrag leisten und unseren Energiehaushalt anders zu leben. Prozesse optimieren, mit Wasser anders umgehen oder mit einer eigenen PV-Anlage Strom generieren. Es gibt viel zu tun.
Wo liegen für Euch aktuell die größten Herausforderungen?
Nach Corona“ nun in den steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, die gegebenenfalls auch den Bierpreis etwas nach oben klettern lassen werden. Hier in Franken ist das Bier im Verkauf vergleichsweise günstig. Dass Bier nur aus natürlichen Zutaten besteht und hinter dem Brauen ein traditionelles Handwerk steckt, ist in den Köpfen der Verbraucher gefühlt nur bedingt angekommen. Da wird es noch eine Zeit der Sensibilisierung brauchen. Eine riesige Herausforderung für uns alle in der Branche – egal ob kleiner Familienbetrieb oder große Brauerei – ist es bereits jetzt, mit einem gleichbleibenden Budget Regionalität und Nachhaltigkeit weiter aufrecht zu erhalten. Wir arbeiten daran.
Welche Tätigkeit macht Dir in der Brauerei besonders viel Spaß?
Ich liebe die Brauerei-Branche, sie ist eine ehrliche Branche und hat neben allem Bier auch etwas sehr Familiäres. Mein Vater baute in den vergangenen Jahrzehnten ein gutes Netzwerk auf, hat einen tollen Bezug zu Menschen. Egal ob Kunden oder Händler auf den Hof kommen – man ist sich verbunden, es ist ein schönes Miteinander. Das fasziniert mich und hat mich ehrlich gesagt auch überrascht. Weil ich eigentlich in einer ganz anderen Welt gelernt und gearbeitet habe. Im Bankenwesen und im Marketing.
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Wir selbst bilden aktuell nicht aus. Aber alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier arbeiten haben bei uns ihre Ausbildung abgeschlossen. Viele von ihnen sind schon sehr lange in unserem Team. Das Thema Ausbildung ist für uns gerade noch ein Zukunftsthema, denn wir müssten unsere Kapazitäten erweitern, insbesondere was den Lagerkeller angeht. Wir möchten den jungen Menschen ja dann auch eine Zukunft bieten.
Zu guter Letzt: Dein Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt Dir dazu am besten?
(schmunzelt): Meinem Papa ist ganz wichtig, dass ich erwähne, dass sein Lieblingsbier ein Pilsener ist. Dazu liebt er Gänsebrust. Ich selbst mag am liebsten Vollbiere, helle Vollbiere. Dazu passt eigentlich jedes Essen. Was einem gerade einfällt und schmeckt. Vielleicht auch mediterrane Gerichte, die mag ich sehr gerne. Es muss ja nicht immer das klassische fränkische Essen zum Bier sein.
Fotos: SchmelzFotodesign