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Ausstoß pro Jahr
Lang Bräu Schönbrunn (Oberfranken)
Lang Bräu (Oberfranken)
Mitten im wunderschönen Fichtelgebirge liegt die Ortschaft Schönbrunn. Hier brauen Jürgen, Richard und Rudolf Hopf, inzwischen in der sechsten Generation, fränkisches Bier vom Feinsten. Mit Quellwasser aus dem eigenen Brunnen, das nicht – wie bei vielen anderen Brauereien - künstliche aufbereitet wird, mit qualitativ hochwertigstem Gersten- und Weizenmalz aus oberfränkischen Mälzereien, mit besten Aromahopfen aus der Hallertau, mit selbst gezüchteten Reinzucht-Hefezellen und mit jeder Menge Leidenschaft. Dass den Hopfs seit mehr als 160 Jahren das Brauen in die Wiege gelegt ist – schmeckt man. Und man schmeckt auch, dass hier Brauer mit jeder Menge Brauwissen und Erfahrung am Werk sind. Jedes Lang-Bier hat einen einzigartigen Charakter. Das war schon immer so. Traditionen – auch die fränkische Brautradition – hat sich der Familienbetrieb bewahrt und dieser Schatz wird sicherlich auch an die nächste Generation weitergeben.
Aktuell produziert die Lang Bräu einen fünfstelligen Hektoliter-Ausstoß im Jahr und zählt damit zu den führenden Privatbrauereien in Hochfranken. Um in Zukunft auch bei erhöhter Nachfrage Bier in Spitzenqualität liefern zu können, hat die Lang Bräu kürzlich in eine hochmoderne Abfüllanlage investiert.
Läuft! Bierbrauer aus Leidenschaft
Das ist Jürgen Hopf. Sein Lieblingsbier? Das Erotikbier. Anregend, spritzig, süffig – der nackte Wahnsinn. Im wahrsten Sinn des Wortes. Denn Bier löscht nicht nur den Durst. Bier, das mit Leidenschaft und ganz speziell gebraut, macht auch sexy und unwiderstehlich. So die Überzeugung des Braumeisters. In regelmäßigen Abständen braut Jürgen Hopf seinen Liebestrunk, nur mit einem Lederschurz bekleidet, nachts im Sudhaus... Klingt unglaublich? Schmeckt auch so. Das finden nicht nur die Schönbrunner und wir, sondern mittlerweile auch Erotikbier-Fans auf der ganzen Welt.
Europaweit bekannt wird in Kürze wohl auch Frankens bester Doppelbock - der Lang Bock Hell - sein. Dieser wurde gerade mit dem European Beer Star Silber ausgezeichnet.
Bei Langbräu: Gut essen im Bräustüberl, Gut schlafen im Stüberl
Klingt einfach nur gemütlich und ist es auch. Der Brauereigasthof liegt unweit der Brauerei entfernt, ist für viele Schönbrunner wie das zweite Zuhause und der Lieblingsort vieler Schönbrunner Gäste. Ein Traditionshaus aus dem 18. Jahrhundert, mit Nischen und Ecken, gemütlichen Sitzbänken und einem imposanten Tonnengewölbe. Hier fühlt man sich wie im Himmel auf Erden – nicht zuletzt dank der unheimlich leckeren Küche. Und in den Sommermonaten? Sitzt man gemütlich im heimeligen Biergarten und bleibt dann am besten zum Übernachten im Stüberl. In einem der liebevoll und im modernen Landhausstil eingerichteten Zimmer. Einfach zum Wohlfühlen und somit eine klare Empfehlung! Webauftritt der Langbräu: Langbräu
Die Brüder Richard und Rudolf Hopf von der Lang Bräu im Interview
Manuel von Hier-gibts-Bier: Wie seid Ihr zum Brauen gekommen und wie lange braut Ihr schon?
Richard Hopf:Unsere Brauerei gibt es seit 1853, wir beide brauen jetzt aktuell in der sechsten Generation. In die Brauerei bzw. in die Brauwelt sind wir seit frühester Kindheit hineingewachsen. Die Brauerei war unser Spielplatz, wir sind dort quasi aufgewachsen. Für mich persönlich hat sich nie die Frage gestellt, dass ich etwas anderes mache.
Wie viele Biersorten werden bei Euch gebraut und warum gerade diese?
Von der Historie her zählen wir zu den typischen „Vollsortimentlern“. Der Begriff stammt aus alten Gastronomiezeiten, als man als Brauerei noch alle Biersorten abdecken wollte. Wir haben jetzt sukzessive reduziert haben aktuell zwölf Biersorten im Sortiment. Decken damit aber noch immer ein ziemlich breites Spektrum ab.
Was macht für Euch ein richtig gutes Bier aus?
Rudolf Hopf: Lachend und auf den Punkt gebracht: Das es uns schmeckt. Richard Hopf: Da gibt es den schönen Begriff „Drinkability“, was aussagen will: Wenn ich mir von einem Bier noch drittes oder viertes bestellen möchte, dann ist es ein gutes Bier. In Oberfranken gibt es geschmacklich die unterschiedlichsten Biere. Bei der Vielfältigkeit kann jeder seinen Biertyp finden. Die „Drinkability“ steht dabei aber in jedem Fall für mich an erster Stelle.
Was reizt Euch am Bierbrauen? Warum liebt Ihr dieses Handwerk?
Richard Hopf: Bei unserer Betriebsgröße sind wir Allrounder. In einer so kleinen Privatbrauerei wie bei uns ist es extrem abwechslungsreich. Wir haben mit sehr vielen Themen zu tun. Es wird einem nie langweilig, das macht es für mich aus. Zudem ist Bier ist ein tolles, emotionales Produkt. Emotionen – dazu zählen auch die Reflektionen in der Bevölkerung - machen viel aus. Sie sind gerade bei uns hier in der Gegend das Ausschlaggebende. Auch deshalb liebe ich dieses Handwerk.
Seit 1781 wird bei Euch gebraut. Welche Traditionen und Werte sind Euch wichtig zu erhalten, welche neuen kommen hinzu?
Richard Hopf: Gebraut wird bei uns wie schon erwähnt seit 1853. Zu den Traditionen und Werten... Letztlich ist es erst einmal der Standort. Dass man sich entscheidet, man erhält hier am Ort die Brauerei und dementsprechend das Zusammenleben. Auch das „Zusammenleben“ mit unseren Lieferanten und Kunden. Was auch mit Wertschätzung zu tun hat. Oft sind das jahrzehntelange Beziehungen, die wechselt man bei uns nicht so, wie in manch anderen Wirtschaftszweigen. Wir sind eine sehr eingesessene Gemeinschaft. Es ist uns wichtig, diese gewachsenen Beziehungen weiter zu pflegen und zu erhalten. Und: Wir möchten das Ganze auch für eine junge Zielgruppe abbilden bzw. erlebbar machen. Wir verkaufen kein Bier, wir verkaufen Lifestyle. Bieten beispielsweise an, das Biertrinken mit einem Erlebnisbesuch in der Brauerei zu verbinden. Uns ist wichtig, nahe am Kunden zu sein und uns modern zu vermarkten. Eine sehr reizvolle Aufgabe übrigens.
Wo liegen für Euch aktuell die größten Herausforderungen?
Richard Hopf: Nach wie vor im Strukturwandel unserer Gesellschaft. Die Haushalte werden kleiner, der durchschnittliche Bierkonsum geht zurück. Aufgrund des demographischen Wandels ist die Situation hier in Oberfranken noch ausgeprägter. Das auszugleichen bzw. die Absätze zu halten ist für uns als Privatbrauerei eine große Herausforderung.
Welche Tätigkeit macht Euch in der Brauerei besonders viel Spaß?
Richard Hopf: Bei mir ist es die Allroundertätigkeit. Dass man morgens noch nicht weiß, welche Tätigkeiten heute auf einen zukommen, man aber in jeder Abteilung sofort eingreifen kann. Das ist für mich ein schönes Gefühl. Zum einen, dass man es kann und anderen, dass man jeden Prozessschritt von A-Z kennt. Es gibt genügend Betriebe, wo ein Mitarbeiter nur in einer Abteilung arbeitet und ein notwendiger Wechsel ein Problem darstellt. Das ist bei uns nicht der Fall. Ansonsten sind wir beide gerne nah am Kunden.
Rudolf Hopf: Wir begrüßen sie persönlich, holen uns im Getränkemarkt ihre Meinung ein, stehen über die sozialen Medien und Whatsapp mit Ihnen im Kontakt. Irgendwie sind wir zu einer Community geworden, das ist für uns schon das Schönste.
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Richard Hopf: Wir hatten in der Vergangenheit immer Lehrlinge, aktuell bilden wir zwei Lehrlinge aus. Was wir uns wünschen, was sie mitbringen? Für unsere Betriebsgröße bin ich auch hier wieder beim Allrounder. Es sollte ein technisches Verständnis vorhanden sein und sich mit der Zielsetzung unserer Privatbrauerei identifizieren. Diese mitleben können und erlebbar machen. Auch ein Auszubildender repräsentiert die Brauerei, zu Hause und im Privaten. Das muss auch verkörpert werden, damit – wie man so schön sagt – der Spirit rüberkommt beim Kunden.
Zu guter Letzt: Euer Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt dazu am besten?
Richard Hopf: Das richtet sich nach den Tageszeiten. Beim Feierabendbier bin ich klar beim Hellen, dem Durstbier. Wenn es in den Bereich Speisen oder Belohnungsbier geht, wandere ich meist über das Weißbier bis hin zum SuperAle. Ein absolutes Highlight für mich, gerade bei gebratenem Fleisch.
Rudolf Hopf: Im Bräustüberl ist mein Lieblingsbier das Lager vom Fass. Da freue ich mich immer darauf, wenn ich dort bin. Daheim zum Essen trinke ich gerne ein SuperAle, gerade auch im Sommer. Das war unser erstes Bier mit der wir die Marke „Läuft“ vorgestellt haben. Das war 2016. Wenn ich unterwegs bin, gönne ich mir eher ein Helles. Geschmacklich bevorzuge ich in jedem Fall das Lager und das SuperAle.
Fotos: SchmelzFotodesign