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Mainseidla - Brauhaus Binkert Breitengüßbach (Oberfranken)
Brauhaus Binkert (Oberfranken)
Franken, der Main und das Seidla – Mainseidla. Auf den ersten Blick klassisch fränkisch, auf den zweiten Blick extrem jung, innovativ und eine echte Bereicherung für das Bierland Oberfranken.
In Franken gehört eine eigene Brauerei wie die Kirche ins Dorf. In Breitengüßbach, im oberfränkischen Landkreis Bamberg, war dem lange nicht so. Erst 2012, anlässlich der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde, errichtete Braumeister Jörg Binkert gleich neben dem MainRadweg eine neue Brauerei samt Ausschank und Hopfenbiergarten. Seitdem wird hier feinstes Bier gebraut – mit modernster Technik, regionalen Zutaten und ausgewählten Aromen. Zu Beginn kam das Sortiment mit dem „Mainseidla“ klassisch fränkisch daher. Und klassisch fränkisch muss bei Binkerts noch immer alles sein: Zutaten, Aromen, Hefen, Flaschen, Kronkorken, Verpackung und Energie beispielsweise. Dennoch hatte Jörg Binkert von Beginn an noch ganz andere Pläne im Kopf. Mit neuen, innovativen Biersorten und Craft-Bieren wollte er frischen Wind in Frankens Bierlandschaft bringen. Dieser wehte Jörg Binkert anfangs kräftig ins eigene Gesicht, doch inzwischen hat der Braumeister sich auch mit Craft-Bieren wie das Mainseidla Amber, Porter, IPA, Brown Ale oder Pale Ale einen Namen gemacht.
Insgesamt zehn unterschiedliche Biere hat die Brauerei aktuell im Angebot. Sie alle kommen bei den Kunden bestens an. Plan aufgegangen, würden wir sagen.
Brauhaus Binkert - Brauerei zum Mitmachen
Schon mal am Sudkessel gestanden oder beim Abfüllen dabei gewesen? Bei Jörg Binkert geht das. Ihm kann jeder, der mehr über das Bierbrauen wissen möchte, bei der Arbeit nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst Hand anlegen. Einzige Voraussetzung: Man muss sich vorab über die Website beim Braumeister anmelden. Einfach auf der Matte stehen geht nicht
Heimat für Gypsy Brewer
Was vor einigen Jahren mit der Anfrage von Brauer Jeff Maisel begann, ist heute im Brauhaus Binkert schon fast Tradition. Gypsy Brewer, also Wanderbrauer, die keine eigene Brauerei haben, können das Brau-Equipment der Brauerei nutzen und dort ihre eigenen Bierspezialitäten brauen. Ein toller Service, der sich in unter den Gypsy Brewer längst herumgesprochen hat. Auch für Jörg Binkert ist die Anwesenheit von Kolleg*innen ein echter Gewinn: Die Brauanlagen haben eine höhere Auslastung und durch den gemeinsamen Austausch entstehen viele neue, innovative Ideen.
Gemütlicher Ausschank und Hopfenbiergarten im Brauhaus Binkert
Sommer im Biergarten - bei einem frisch vom Fass Gezapften und in gemütlicher Atmosphäre. Einfach herrlich ist es im Hopfenbiergarten, in den man – nach alter Biergartentradition – sogar noch selbst die Brotzeit mitbringen kann. Insgesamt 100 Plätze (viele von ihnen regensicher) laden gleich neben dem Radweg zu einer kleinen Pause und einem Seidla ein. Oder auch mehr...
Webauftritt der Brauerei: Brauhaus Binkert
Braumeister und Biersommelier Jörg Binkert im Interview
Johannes von Hier-gibts-Bier: Wie bist Du zum Brauen gekommen und wie lange braust Du schon?
Jörg Binkert:Eigentlich hätte ich Apotheker werden sollen. Aber mein Vater hat eingesehen, dass der „Bräu“ auch einen honorigen Eindruck bei den Leuten hinterlässt. So konnte ich mich der klassischen Laufbahn mit Lehre zum Brauer und Mälzer und anschließendem Studium zum Diplombraumeister widmen. Bier trinke ich, seit ich denken kann. Bier braue ich seit meiner Jugend.
Wie viele Biersorten werden im Brauhaus Binkert gebraut und warum gerade diese?
Wir brauen klassische fränkische Biere, haben uns aber vorgenommen, diese Kultur durch innovative behutsame Neuinterpretationen weiter zu bereichern. Unser Amber und unser Porter waren von Anfang an beliebt. Als dann in Spalt auch der Cascade angebaut wurde, konnten wir zudem zum klassischen Pale Ale und IPA (Indian Pale Ale) greifen. Unser neuestes Pferd im Stall ist allerdings das Pils. Das haben wir uns lange aufgehoben. Der Trend hin zum Hellen ist ungebrochen - aber es gibt immer mehr Genießer, die es auch mal wieder zu einem hopfenblumigen, durchaus herben Geschmack hinzieht. In unserem Ausschank gibt es zehn Biere vom Fass, was für Franken schon ein Novum ist. Daneben bieten wir zehn weitere Biere aus unserem Lohnbrausegment an. Wir haben eine beachtliche Vielfalt zu bieten und können mit Stolz behaupten: Alles hier gebraut!
Was macht für Dich ein richtig gutes Bier aus?
„Die wichtigste Eigenschaft von Bier ist der Durst auf ein Zweites“. Das gilt auch für Craftbier. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Was reizt Dich am Bierbrauen? Warum liebst Du dieses Handwerk?
Es bleibt die Faszination, aus vier Rohstoffen alles möglich zu machen. Das Verrückteste am Thema Bier ist, dass es tatsächlich immer schmeckt. Deshalb lieben wir dieses Handwerk so. Und was wir nicht selber schaffen, müssen wir dann halt verkaufen. Das war das Motto unserer Brauereigründung vor nunmehr zehn Jahren.
Seit wann wird bei Mainseidla gebraut? Welche Traditionen und Werte sind Dir wichtig zu erhalten, welche neuen kommen für Dich hinzu?
2012 haben wir uns auf der grünen Wiese unseren Traum einer eigenen Brauerei erfüllt. Wir brauen also tatsächlich aus Leidenschaft. Deshalb ist uns das Reinheitsgebot sehr wichtig aber auch die Bereitschaft, Neues zu wagen. So widmen wir uns momentan einem Barley Wein, der eben nicht Bier heißt und dem eigenen Whisky. Alles aus der Welt des Malzes. Und viele Leute wissen immer noch gar nicht, was Malz ist. Es gibt noch viel zu erzählen.
Wo liegen für Euch aktuell die größten Herausforderungen?
Wir brauchen Leergut. Ohne Witz. Bitte die Kästen zurückbringen.
Welche Tätigkeit macht Dir in der Brauerei besonders viel Spaß?
Natürlich das Biersieden in einem Sudhaus von Kaspar Schulz aus Bamberg, der ältesten Brauereimaschinenfabrik der Welt. Abfüllen macht gar keinen Spaß. Da sind wir froh, so gute Partner zu haben.
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Für eine Brauerausbildung ist unser Betrieb zu klein. Der Bierbrauer von morgen muss auf jeden Fall fit in der Automatisierungstechnik sein. Da das Drumherum immer mehr wird. Und: „Die Brauer fangen da an zu putzen, wo die Hausfrau aufhört“. So lautet ein kleiner Seitenhieb unter Brauern.
Zu guter Letzt: Dein Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt Dir dazu am besten?
Ungeschlagen zwei bis drei Helle oder mehr. Wenn es nur ein bis zwei sein dürfen, gerne ein charaktervolles Pils. Am liebsten zu einem Paar (mittel-)fränkischen Bratwürsten, grob und mit Majoran!
Fotos: SchmelzFotodesign