Regionale Biere boomen auch in diesem Jahr wieder ohne Ende. Verständlich, dass viele deutsche Regionen gerne tierisch auf die Trommel hauen und behaupten, ihr Bier würde dem aller anderen Regionen den Rang ablaufen. Leider oder Gott sei dank weist der Bierwettbewerb European Beer Star einmal jährlich all diejenigen in ihre Schranken, die den Mund ein klein wenig zu weit aufreißen. Solch eine freche Behauptung will, nein muss selbstverständlich auch belegt werden.
Deutsches Bier konnte natürlich alle anderen Länder mühelos abhängen
Beim European Beer Star - der in diesem Jahr zum 16. mal stattfand - handelt es sich nicht etwa um eine kleine bedeutungslose Veranstaltung, sondern um den weltweit wichtigsten Bierwettbewerb. Der Präsident der Privaten Brauereien Bayerns Georg Rittmayer geht sogar so weit, die den Event die "Weltmeisterschaft der internationalen Brauwelt" zu nennen. Stolze 2438 Biere aus 47 europäischen Ländern wurden in diesem Jahr von Privatbrauereien eingereicht und von einer Fachjury verkostet, auf Herz und Nieren geprüft und bewertet. Es sollte nicht verwunderlich sein, dass ca, 40 % aller eingereichten Biere aus Deutschland stammten. Good Old Germany räumte wie zu erwarten alles ab, denn bei 78 Bier-Sternen und somit den meisten Medaillen hieß es: „and the Winner ist Deutschland!“. Nicht wirklich dicht gefolgt von Bella Italia, das insgesamt 20 Medaillen einsackte. Der dritte Platz ging für 14 überreichte Biersterne nach Belgien.
Franken feiert einen handfesten Ritterschlag
Dass der goldene Süden den Löwenanteil am Sieg von Deutschland hatte, sollte eh klar gewesen sein, doch damit noch nicht genug der Ehre. Das Endergebnis zeigte nämlich deutlich, dass der Sieg maßgeblich von fränkischem Bier beeinflusst wurde. Besonders für Oberfranken regnete es Gold in Form von güldenen Medaillen für Staffelberg Bräu aus Loffeld bei Bad Staffelstein, die die Auszeichnungen für ihr mildes Lager und den hellen Doppelbock abräumten. Für den hellen Bock von Staffelberg Bräu durfte man auch noch eine silberne Medaille entgegennehmen. Gold gab es ebenso für das helle Bier von der Bayreuther Bierbrauerei und dem dunklen „Wonnesud“ von Hönicka Bräu. Ihr denkt alkoholfreie Biere gingen leer aus? Oh No! Zwei weitere Goldmedaillen machte der European Beer Star für das Weizenbier der Bayreuther Brauerei Gebrüder Maisel und „Fuhrmann‘s Trunk Alkoholfrei“ vom Brauereigasthof Grosch in Rödental locker. Auch das Schwarzbier aus dem Hause Bamberger Klosterbräu und das Kristallweizen von Maisel gingen nicht leer aus. Beide freuten sich über jeweils einen silbernen Bierstern. Bronze gab‘s für das obergärige Pale Ale und das India Pale Ale vom Brauereigasthof Kundmüller in Viereth-Trunstadt. Aber auch die Hallerndorfer Brauerei Rittmayer feierte zweimal Bronze, das sie ihrem Rauchbier zu verdanken hat. Zudem steckte sich die Brauerei Göller für ihren hellen Weizenbock eine Bronze-Medaille in die Tasche.
Der Medaillen-Regen über Süddeutschland nahm kein Ende
Den Titel „preisgekröntes Bier“ dürfen sich fortan auch folgende süddeutsche Brauereien auf die Fahne schreiben. Brauerei Camba Bavaria aus Seeon am Chiemsee: Gold für das dunkle Lagerbier und die Campa Jager Weisse. Silber für das Campa Imperial IPA. Klosterbrauerei Weltenburg: Gold für den dunklen Asam-Doppelbock. Aktienbrauerei Kaufbeuren: Gold für das Pils Anno 1907. Privatbrauerei Alwin Märkl in Freudenberg: Gold für das Festbier. Hofmark Brauerei in Loifling: Gold für das beste Märzen. Überzeugen konnten auch das Hofbrauhaus Freising, die Ayinger Privatbrauerei und die Löwenbrauerei Passau, deren helle und dunkle Hefeweizen von der Jury zu den Besten in ganz Europa auserkoren wurden. Na denn, ein Prosit auf die Region mit der größten Brauereiendichte – unser wunderschönes Frankenland. Das Siegerbier entdecken? Dann ratzfatz hineingeklickt in den Biershop