Im Glas schimmert es manchmal nur leicht rötlich, manchmal sattrot bis kupferfarben. Und scheint die Sonne durch das mit Bier gefüllte Glas, erkennt man wunderschöne, farbige Lichtreflexe. Geschmacklich dominieren bei diesem Bier im Antrunk herrliche Malzaromen, erst im Abgang kommt ein meist milder Hopfenton zum Tragen. Wovon wir reden? Von Fränkischem Rotbier, einem historischen Bierstil, den seit Ende des vergangenen Jahrhunderts so manche fränkische Kleinbrauerei zu neuem Leben erweckt hat.
Fränkisches Rotbier – ein im Mittelalter gängiges Bier in Nürnberg
Quellen belegen, dass Fränkisches Rotbier bereits im frühen Mittelalter gebraut wurde – und zwar ausschließlich in Nürnberg. Es galt damals als gängiges Stadtbier und Bier für den nahen Nürnberger Umkreis. Insgesamt soll es im 14. Jahrhundert in der Stadt insgesamt 35 Rotbierbrauereien gegeben haben. Eine stattliche Anzahl. Gebraut wurde das Fränkische Rotbier ausschließlich mit Hopfen - nach einem aufwändigen Maische- und Brauprozess. Weitere Besonderheit der Nürnberger Bierspezialität? Rotbier zählte und zählt bis heute zu den untergärigen Bieren. Heißt im Klartext: Die Hefe gärt nur bei einer niedrigen Temperatur (zwischen 4 und 9 °C) und sinkt nach dem Gärprozess nach unten auf den Boden des Gärbottichs. Für die Reifung muss das Bier anschließend kühl gelagert werden – das erfolgte in speziell für das Rotbier angelegte Felsenkeller. Für die damalige Zeit war die Herstellungsform weniger an der Tagesordnung.
Wie kommt die rote Farbe in das Bier?
Mit dem Gerstenmalz. Für das Rotbier verwendete man früher ganz spezielle Hopfensorten aus der Region, die – je nach Dörrprozess und Dörr-Dauer – dem Bier einen unterschiedlich intensiven, rötlichen Farbton verliehen haben.
Renaissance des Bierstils in Franken
Bis in das 19. Jahrhundert wurde Rotbier in und um Nürnberg gebraut. Dann geriet der ehemalige Exportschlager zunehmend in Vergessenheit. Erst Ende des vergangenen Jahrhunderts haben einige wenige fränkischen Kleinbrauereien den historischen Bierstil wiederentdeckt. Diese brauen das Rotbier heute natürlich mit moderner Technik noch immer bestimmt der Malzprozess die Farbe des Bieres. Für ein sattes Rot sorgen angeblich inzwischen auch gelegentlich Farbmalze, die dem Sud beigefügt werden.
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