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Brauerei Fässla Bamberg
Brauerei Fässla Bamberg (Oberfranken)
Hier rollt der Zwerg das Fässla – denkt der, der dem Hauswappen der Brauerei Fässla Glauben schenkt oder vielleicht ein „Zwergla“ zu viel erwischt hat. In Wirklichkeit bringt aktuell Braumeister Sebastian Kalb die Bierfässer der Bamberger Traditionsbrauerei zum Rollen. Seit 1986 führt er die mehr als 350-jährige Fässla-Tradition fort. Genau in dem Haus, in dem 1649 die Geschichte der heute zweitgrößten Brauerei Bambergs begann: In der Königstraße 19-21. Mitten in der Innenstadt also, gleich gegenüber der Brauerei Spezial liegt der alte Brauereigasthof samt Stammhaus. Das große Tor, durch das früher die mit Bierfässern gefüllten Pferde-Fuhrwerke schepperten, ist noch immer erhalten. Heute führt das Tor in die „Schwemme“. Hier treffen sich echte Bamberger auf ein Feierabendbierchen, Stammgäste aus der Region und Touristen auf ein Seidla - jung und alt einfach. Nicht nur, weil das Bier herrlich schmeckt, sondern auch weil es dort und im Wirtshaus urgemütlich ist. Mit viel Aufwand hat Sebastian Kalb das Haus seit Übernahme saniert und dabei alle Traditionen erhalten. Auch beim Bierbrauen.
Bambergs stärkstes Bier - Der Fässla Bambergator
Ein dunkelbrauner, kräftig vollmundiger Doppelbock der seinesgleichen sucht: Der Bambergator. Er wird traditionell Anfang Oktober gebraut und beim legendären Bockbieranstich – ein Pflichttermin in der Stadt - zum ersten Mal ausgeschenkt. Mit einer Stammwürze von 21 Prozent und einem Alkoholgehalt von 8,5 Prozent hat es der Doppelbock so richtig in sich. Auch das „Zwergla“, eine echte Bamberger Bierspezialität, bringt mit 6 Prozent Alkohol etwas mehr Stärke in die Flasche als ein klassisches Dunkles. Macht es aber gerade deshalb zu einem unvergessenen untergärigen Vollbier. Insgesamt sechs Biersorten braut Sebastian Kalb nach typisch fränkischer Brautradition. Mit Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen, edelstem Hopfen, bestem Malz und selbst gezüchteten Reinhefestämmen. Sie garantieren eine immer gleich bleibende Qualität, sowie den typischen Fässla-Biergeschmack, den Bierfans aus aller Herren Länder schätzen.
Wirtshaus, Biergarten und mehr
Wer einmal in der mit Holz vertäfelten Gaststube oder im Biergarten im Innenhof der Brauerei in der Königstraße saß, wir immer davon schwärmen. Denn neben den exzellenten Bieren kommt leckerste fränkische Hausmannskost auf den Tisch. Spezialitäten wie das Schäuferla mit Wirsing und Kloß, ein klassischer Schweinsbraten oder eine herzhafte Brotzeitplatte. Findet man im Stammhaus keinen Platz, kann man in Bamberg im Fässla-Keller an der Moosstraße oder in einer der Fässla-Stuben im Umkreis vorbeischauen, ob was geht. Übrigens: Wer über Nacht in Bamberg bleiben möchte... mit insgesamt 26 Zimmern bietet das Stammhaus ausreichend Platz.
Zwergladen Brauerei Fässla
Im Zwergladen in der Wallensteinpassage findet man alles, was ein Zwergenherz begehrt. Klassische T-Shirts, Bierdeckel und Biergläser beispielsweise oder auch handgemachte Accessoires mit dem Fässla-Zwergmotiv. Ein Besuch im Zwergladen sollte bei einem Bamberg-Besuch in jedem Fall drin sein...
Webauftritt der Brauerei Fässla: Brauerei Fässla
Braumeister Roland Kalb von der Brauerei Fässla im Interview
Johannes von Hier-gibts-Bier: Wie bist Du zum Brauen gekommen und wie lange braust Du schon?
Roland Kalb: 1978 hat mein Vater die Brauerei Fässla übernommen und seitdem bin ich im Betrieb. Auch mein einer Sohn und meine Tochter arbeiten im Betrieb mit. Mein 25-jähriger Sohn ist Braumeister, meine Tochter Restaurantfachfrau. Mein zweiter Sohn ist nicht im Betrieb tätig.
Wie viele Biersorten werden bei Dich gebraut und warum gerade diese?
Wir brauen ein Lagerbier, das ist unser Hauptbier. Hinzu kommen das Gold-Pils und das Bamberger Zwergla. Insgesamt brauen wir also drei Sorten. Zum Jahresende, zum Bockbieranstich im Oktober, brauen wir noch ein Starkbier, den Bambergator. Das stärkste Bier Bambergs. Es hat 20 Prozent Stammwürze. Da ist richtig was dahinter. :)
Was macht für Dich ein richtig gutes Bier aus?
Ich halte nichts von Leichtbieren oder alkoholfreien Bieren. Ein Bier muss gehaltvoll sein und Charakter haben. Lieber eine Halbe oder zwei weniger, aber dafür gehaltvoll und mit Charakter. Ein gutes Bier ist ein echtes Heldenbier. Und Heldenbiere schmecken nicht alle gleich.
Was reizt Dich am Bierbrauen? Warum liebst Du dieses Handwerk?
Ich liebe den Verkauf. Aber auch das Bier brauen macht mir Spaß
Seit wann wird bei Euch gebraut? Welche Traditionen und Werte sind Dir wichtig zu erhalten, welche neuen kommen für Euch hinzu?
Gebraut wird in der Brauerei Fässla seit 1649, einem Jahr nach dem 30-jährigen Krieg, Wichtig sind mir die fränkische Gastlichkeit, neue Innovationen. Und: Energie sparen, wo es geht. Wir haben nur ein großes Problem. Wir dürfen keine Solardächer in der Stadt bauen. Aber ich habe auf einem Grundstück von mir, das außerhalb von Bamberg liegt, in Aussicht, dass auf 100.000 m² ein Solarpark entsteht.
Wo liegen für Euch aktuell die größten Herausforderungen?
Die aller, allergrößte Herausforderung ist für mich aktuell Corona. Ich hoffe, dass die Zeit bald vorbei ist und wir wieder ein normales Leben haben. Dass wir normal kommunizieren und wieder Feste feiern können. Ich gehe so gerne auf ein Bierfest, mit einer schönen Blasmusik und einem guten Essen – es tut weh, das nicht machen zu können.
Welche Tätigkeit macht Dir in der Brauerei besonders viel Spaß?
Bier verkaufen.(lacht)
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Wir sind ein Ausbildungsbetrieb, haben einen Lehrling für die Brauerei und einen für die Gastronomie. Lehrlinge zu bekommen, ist kein Problem. Brauer ist ein Kultberuf. Mitbringen muss ein Brauer von morgen die Liebe zum Beruf und natürlich auch das nötige Know-how. Hier haben sich die Anforderungen – im Gegensatz zu früher – stark geändert. Ein Brauer von heute muss schon fachlich schon etwas draufhaben und nicht nur Reinigungsarbeiten verrichten.
Zu guter Letzt: Dein Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt Dir dazu am besten?
Von meinen Bieren trinke ich das Zwergla am Liebsten und esse ein Schäuferla dazu. Bezüglich Bierstilen... ich bin kein Fan von Craftbieren. Ein schönes Bier von einer Landbrauerei – das ist für mich ein echter Genuss.
Fotos: SchmelzFotodesign