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Brauerei Kanone Schnaittach (Mittelfranken)
Brauerei Kanone Schnaittach (Mittelfranken)
Die Brauerei Kanone hat eine faszinierende Geschichte, die bis ins Jahr 1749 zurückreicht. Seitdem befindet sich das Anwesen im Ortskern von Schnaittach in Familienbesitz, und über die Jahrhunderte hat sich hier viel zugetragen. Das Jahr 1886 markiert den Beginn einer neuen Ära: die Brauerei Kanone wurde gegründet, und seitdem wird hier mit Leidenschaft und Herzblut fränkisches Bier gebraut. Der Name der Brauerei Kanone ist eng mit der Festung Rothenberg verwoben. Die Kanoniere, die einst in der Festung dienten, haben regelmäßig im Gasthof der Brauerei verkehrt. Diese historische Verbindung mit dem Wahrzeichen Schnaittachs verleiht der Brauerei eine besondere Atmosphäre und erinnert an vergangene Zeiten.
Kanone: Bier brauen ist Familiensache!
Heute sind es Gerda und Kurt, die die Geschicke der Brauerei lenken. Sie haben die Tradition von ihren Vorfahren übernommen und führen die Brauerei mit Stolz und Hingabe. Doch auch die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: ihr Sohn Christian ist fest entschlossen, die Familientradition fortzuführen und das Erbe der Brauerei weiterzutragen. Die Brauerei Kanone ist bekannt für ihre fränkischen Bierspezialitäten. Mit viel Liebe zum Detail und einem eingespielten Team entstehen hier außergewöhnliche Biere, die die Seele Frankens widerspiegeln. Besonders hervorzuheben ist das Winterbier - die Schneekanone. Dieses einzigartige Bier ist ein wahres Familienprojekt und vereint die jahrhundertealte Brautradition mit modernem Geschmack.
Dieses Wirtshaus ist Kanone!
Das Bräustüberl der Brauerei Kanone wurde 2023 wieder eröffnet. In den urigen Räumlichkeiten mit rund 30 Sitzplätzen gibt es natürlich hervorragendes Kanone Bier, sowie fränkische Bratwürste mit Kraut, Brotzeit aus der Region und ein wechselndes Tagesgericht. Die wechselnden Öffnungszeiten findet man auf der Website der Brauerei oder auf den Social Media Kanälen. Für alle Bierliebhaber und Genießer ist die Brauerei Kanone ein Ort, an dem Tradition und Innovation Hand in Hand gehen.
Webauftritt der Brauerei Kaone: Brauerei Kanone
Braumeister Christian Küchler von der Brauerei Kanone im Interview
Manuel von Hier-gibts-Bier: Wie bist Du zum Brauen gekommen und wie lange braust Du schon?
Christian Küchler: Wenn man in einer Brauerei aufwächst kommt man natürlich mit Bier schon früher in Berührung als manch anderer. Ich habe meine Hausaufgaben früher im Bräustüberl gemacht, in den Ferien Leergut sortiert oder habe später während des Studiums in der Hochsaison unterstützt. Lustigerweise gab es tatsächlich eine Zeit in meinem Leben (das müsste so mit 12-14 Jahren gewesen sein), wo ich gar nicht Brauer werden wollte, sondern eher Zimmerer, Schreiner oder Mechatroniker. Allerdings habe ich dann ein Praktikum bei einer befreundeten Brauerei zwischen Augsburg und Ulm gemacht und ab da wusste ich, dass ich nichts mehr anderes machen möchte.Wofür ich sehr dankbar bin ist, dass ich von meinen Eltern nie zu etwas gezwungen wurde. Es war meine eigene Entscheidung Brauer zu lernen, dieses Handwerk zu studieren und später einmal die Brauerei weiterzuführen.
Wie viele Biersorten werden bei Euch gebraut und warum gerade diese?
Sechs ganzjährig und (bisher) ein saisonales Bier. Unsere Biere erzählen eine Geschichte. So wurde zum Beispiel unser 12,5er anlässlich des 125-jährigen Jubiläums gebraut. Das Zwick´l vereint traditionelles Rauchmalz (meine Vorfahren kommen aus dem Bamberger Umland) und dem Mandarina Bavaria Hopfen. So schaffen wir es auch Tradition und Moderne im Glas zu verbinden. Ein Highlight ist für uns natürlich unser Winterbier, die Schneekanone. Nicht nur der Name ist phänomenal, sondern es ist auch ein herausragendes Bier. Und das Schönste an der ganzen Sache ist, dass es ein Familienprojekt war. Name und Etikett waren Teamleistung von meiner Schwester und meiner Freundin, mein Vater hat den Hopfen ausgesucht und meine Mum und ich die Spezialmalze. Wir möchten unseren – wie man heutzutage so schön sagt – Purpose nicht verlieren, die Tradition und den Kern der Kanone wahren, aber trotzdem mit speziellen Bieren den Markt bespielen und beleben.
Was macht für Dich ein richtig gutes Bier aus?
Natürlich darf ein richtig gutes Bier keine Geschmacksfehler (Off-Flavor) haben. Aber gutes Bier ist ja noch so viel mehr drum herum. Nehmen wir die fränkische Bezeichnung „Seidla“ – natürlich bedeutet es wörtlich für Nicht-Franken übersetzt „ein halber Liter Bier“. Aber es ist doch noch viel mehr dran an diesem Seidla. Das bedeutet für mich Lebensfreude, Spaß, Gute Zeit mit Freunden und der Familie und vor allem ganz viel gute Laune. Schlussendlich fängt ein richtig gutes Bier neben tollem Geschmack die gute Laune mit ein. Um zurückzukommen zu der Frage: Ein richtig gutes Bier schmeckt natürlich phänomenal und wird ist umgeben von einer freudigen Atmosphäre. Des is halt einfach was gscheits!
Was reizt Dich am Bierbrauen? Warum liebst Du dieses Handwerk?
Beim Bierbrauen arbeiten wir eng mit Mutter Natur zusammen und schaffen es mit unserem Fingerspitzengefühl ein so wundervolles Produkt zu zaubern. Ist das nicht toll und faszinierend zu gleich? Neben der Technologie und dem Bierbrauen selbst finde ich es einfach toll, das Bier Menschen zusammen bringt. Bier verbindet, verkörpert Tradition und Innovation und beschert uns allen so viel Lebensfreude. Es ist einfach das Gesamtpaket und weniger eine spezielle Tätigkeit oder Eigenschaft was mich so fasziniert. Beschreiben könnte ich es vermutlich am besten so: Genauso komplex wie Bier im Grunde als Produkt ist – aus 4 Grundzutaten entstehen hunderte von verschiedenen Bieren - ist es auch das, was es uns alles zurück gibt.
Seit wann wird bei Euch gebraut? Welche Traditionen und Werte sind Dir wichtig zu erhalten, welche neuen kommen für Euch hinzu?
Unsere Familiengeschichte reicht bis ins Jahr 1749 zurück. Bis ins Jahr 1886 hat die Familie von Landwirtschaft, dem Schmiedehandwerk und dem Gasthaus gelebt. Ab 1886 wurde der Fokus auf das Bierbrauen gelegt und die Gastwirtschaft wurde das Bräustüberl. Früher wurde das Bier im Schnaittacher Kommunbrauhaus gebraut, bevor eine Brauerei in der Bayreuther Str. 3 errichtet wurde. Somit ist unser Bräustüberl der Ursprung der Brauerei. Denn aus dem Anwesen ist später die Kanone entstanden. Der Name kommt daher, dass die Kanoniere der Festung Rothenberg häufig bei uns im Gasthaus eingekehrt sind. Die Brauerei hat meiner Familie ein zu Hause, einen Beruf den wir lieben und der Gesellschaft einen Mehrwert gegeben. Wir möchten diese Werte weiterhin bewahren, denn ohne die Brauerei wären wir nicht das was wir sind. Für mich kommen hier Agilität und Innovation hinzu, welche notwendig sind, damit auch meine Kinder irgendwann die Möglichkeit haben die Kanone weiterführen zu können.
Wo liegen für Euch aktuell die größten Herausforderungen?
Der Biermarkt verliert von Jahr zu Jahr Volumen, was es für die gesamte Branche aber vor allem für uns kleine, familiengeführte Brauereien extrem hart macht. Hinzu kommen enorme Preissteigerungen, der Fachkräftemangel und noch andere Probleme, welche leider nicht von uns beeinflusst werden können. Alles in allem keine rosigen Aussichten. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Kanone es schaffen wird sich zu behaupten. Das wird uns vor allem durch innovative Biere, unser Durchhaltevermögen und die Liebe zur unserem Bier und der Brauerei gelingen. Mein Ziel ist es, dass auch noch weitere Generationen diesen tollen Beruf ausüben können und die Brauerei Ihnen eine Arbeit und ein zu Hause gibt.
Welche Tätigkeit macht Dir in der Brauerei besonders viel Spaß?
Mir geht das Herz auf, wenn ich die Brauerei betrete. Riechen, schmecken, fühlen…Filtrieren hat mir schon immer Spaß gemacht, wahrscheinlich auch, weil ich in meiner Lehrbrauerei noch ein Jahr im Filterkeller tätig war. Hier wird man belohnt, wenn man im Sudhaus gut und gewissenhaft gearbeitet hat. Wenn nicht, merkt man das spätestens nach der ersten halben Stunde Filtration. Was mir auch viel Spaß macht ist der Außendienst. Hier kann ich direkt mit unseren Kunden in Kontakt treten, mir deren Wünsche anhören und diese zusammen mit ihnen umsetzen. Ich bekomme dadurch sehr viel Input, was uns als Kanone hilft im Markt Bestand zu haben. Und schlussendlich macht es mich einfach glücklich, wenn wir neue Kunden dazugewinnen können.
Wird bei Euch ausgebildet? Und was muss ein Bierbrauer von morgen mitbringen?
Wir bilden in der Regel jedes 2. Jahr einen Lehrling zum Brauer und Mälzer aus. Mitbringen muss man auf jeden Fall Herz und Agilität, den Willen ein tolles Bier herzustellen, Motivation zum Lernen und vor allem Liebe zum Bier. Der Rest kommt dadurch ganz von selbst.
Zu guter Letzt: Dein Lieblingsbier/Lieblingsbierstil und welches Gericht schmeckt Dir dazu am besten?
Drei mit Kraut und dazu ein Kanone Zwick´l verkörpert für mich Franken pur!